Föttinger und der Verein Deutscher Ingenieure (VDI)

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Seit 1900 war Föttinger Mitglied im Verein Deutscher Ingenieure in verschiedenen Bezirksvereinen (Pommern, Danzig, Berlin).

1930-31 war Föttinger Vorsitzender des Berliner Bezirksvereins des VDI und hat sich in dieser Zeit, seine vielfältigen Kontakte nutzend, sehr um die Vermittlung arbeitssuchender Ingenieure bemüht.

In den Mitteilungsblättern des Berliner Bezirksvereins finden sich wertvolle Hinweise auf Föttingers Aktivitäten innerhalb des VDI, insbesondere während der Zeit in der er Vorsitzender war.

So ist in der Ausgabe vom 1. April 1931 folgender Beitrag von Föttinger zu lesen:

Zum Gedächtnis der Gründung des VDI vor 75 Jahren

Der Verein Deutscher Ingenieure, die größte Ingenieur-Vereinigung der Welt, wurde am 12. Mai 1856 in A l e x i s b a d / Harz von einer Gruppe junger, weitblickender Ingenieure, die auf dem reinen und überparteilichen Boden der schöpferischen Technik standen, gegründet. Die Zeit war in politischer Hinsicht trauriger als die heutige: Deutschland zerfiel in eine Unzahl Einzelstaaten, ohne einigendes Band und ohne äußere Geltung in der Welt. Die Gründung unserer, die Länder überbrückenden Vereinigung war ein Symbol und eine. der Ausdrucksformen für die allgemeine Sehnsucht nach Einigung und Einheit.

Der Gedanke, der symbolischen Tat jener jungen Ingenieure ein sichtbares Zeichen des Dankes zu errichten, hat sich in den letzten Jahrzehnten zu immer festerer Form verdichtet. Vor 2 Jahren, im Frühjahr 1929, erteilte der Vorstand des Gesamtvereins dem namhaften Bildhauer Eberhard E n c k e den Auftrag, ein Modell eines beschei­denen Denkmals zu liefern. Im Januar 1930 wurde von der Versammlung der Vorsitzenden aller Bezirksvereine die Ausführung dieses Entwurfes beschlossen, und, nach Genehmigung durch Vorstandsrat und Vorstand des Gesamtvereins, dem Künstler der endgültige Auftrag erteilt.

Die Enthüllung des einfachen, aber würdigen Denkmals soll in bescheidenem Rahmen am 12. Mai d. J. in Alexisbad erfolgen.

Die Kosten sollen aus freiwilligen Spenden derjenigen Mitglieder des Gesamt-VDI aufgebracht werden, welche sich irgend dazu in der Lage fühlen und von der bittersten Not der Zeit bisher verschont geblieben sind.

Daher richtet auch der Vorstand unseres Bezirksvereines an diese glücklicheren Mitglieder die herzliche Bitte, je nach Kräften durch einen kleinen Beitrag an der Errichtung jenes Symbols der Einigung mitzuwirken.

In einer Zeit fortschreitender und immer tiefergehender Spaltung und Zerklüftung, in einer Zeit kurz­sichtiger und rücksichtsloser Interessenverfolgung, glauben wir, daß jede Betätigung im Sinne einer Betonung und Ehrung einigender Bestrebungen nicht nur im eigenen Interesse liegt, sondern auch den Spender selbst ehrt.

Zur Beschränkung der Unkosten für die Sammlung bitten wir, unter unseren Mitgliedern in größeren Werken, Behörden und sonstigen Verbänden
S a m m e l l i s t e n in Umlauf zu setzen. Die übrigen Mitglieder bitten wir, ihre Spenden getrennt oder gruppenweise auf Postscheckkonto Berlin 6535 mit dem Vermerk „Denkmal in Alexisbad" einzuzahlen.

Der Vorsitzende: F ö t t i n g e r.

 

Als Föttinger den Vorsitz turnusmäßig am 31.12.1931 weder abgab, wurde seine Arbeit entsprechend gewürdigt.


 

 

 

 

 

Auszug aus: Monatsblätter des VDI-Bezirksvereins Berlin (1932)


 

Um 1938 gehörte Föttinger dem VDI-Fachausschuss für Strömungsforschung an.

1939 wurde Föttinger zum Ehrenmitglied des Berliner Bezirksvereins des VDI ernannt.


Föttinger war stets bemüht auch bereits im Beruf stehenden Ingenieuren die technische Strömungslehre in Weiterbildungsveranstaltungen zu vermitteln. Diese Vorträge waren, wie auch seine Vorlesungen, Experimentalveranstaltungen. Er legte größten Wert auf Anschaulichkeit des vermittelten Lehrstoffes.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Nach 1945

Anlässlich der 75. Wiederkehr des Geburtstages von Föttinger beschließt der VDI die Verdienste Föttingers dadurch zu ehren, dass die Flüssigkeitsgetriebe und Flüssigkeitskupplungen, die auf Föttingers Gedanken der unmittelbaren Verbindung von Pumpen und Turbinen zurückgehen, als Föttinger-Getriebe und Föttinger-Kupplungen bezeichnet werden.

Gedenkfeier an der Technischen Universität Berlin am 8./9.2.1952
(Programm)

 

VDI-Richtlinie 2153: Hydrodynamische Leistungsübertragung; Begriffe, Bauformen, Wirkungsweise
Ausgabedatum: 1994-04
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