Das Hermann-Föttinger-Archiv besitzt fast lückenlos Föttingers Schulzeugnisse und seine Semestralzeugnisse der TH München, die ihn als sehr guten Schüler, als auch Studenten ausweisen.
Föttinger hat die gesamte Schulzeit in seiner Heimatstadt Nürnberg verbracht, wo er im Hause seiner Eltern in der Königstr. 58 wohnte. Er hat sich schon früh sehr für technische Dinge interessiert, so dass ihm sein Vater eine Werkstatt im Keller seines Hauses eingerichtet hat.
Die Schulausbildung nahm folgenden Verlauf:
Von 1883 bis 1886 besuchte Föttinger die Handelsschule Nürnberg (heute Johannes-Scharrer-Gymnasium). Das Schulgebäude befand sich damals am Lorenzer Platz 27. Schon das erste Zeugnis wies Hermann Föttinger als sehr guten Schüler aus.
Von 1886 bis 1889 besuchte Föttinger drei Jahre die Lateinschule der Studienanstalt Nürnberg. Auch hier erwies sich Föttinger als sehr guter Schüler.
Danach ging Föttinger von 1889
bis 1895 sechs Jahre auf das königliche Realgymnasium Nürnberg
(heute:
Willstaetter-Gymnasium),
wo
er
13.07.1895 das Abitur ablegte
„Der
deutsche Aufsatz des Absolventen befriedigte nach Inhalt und nach Form. Von den
übrigen 10 Prüfungsarbeiten konnten 8 mit „sehr gut“ zensiert werden, die
algebraische und physikalische mit „gut“. Auf Grund des §35, Abs.5 der
Schulordnung konnte er von der mündlichen Prüfung dispensiert werden. Sein Fleiß
war mustergültig, sein Betragen stets sehr lobenswert.“
Auszug
aus
Föttingers Abiturzeugnis
Nach dem Abitur am 13. Juli 1895 hat sich hermann Föttinger am 2. November 1895 an der Königlich Bayerischen Technischen Hochschule in München in der mechanisch-technischen Abteilung eingeschrieben.
Der Studienverlauf ist an Hand der Semestralzeugnisse sehr gut nachzuvollziehen. Danach sieht man, dass der Studienplan für Elektro-Ingenieure die meisten Fächer der Maschinenbau-Ingnieure umfasste.
Während des Studiums wohnte Föttinger in der Münchner Theresienstr. 148 unweit der Technischen Hochschule, so dass er diese bequem zu Fuß erreichen konnte.
Einen Teil der Hochschulferien verwandte er zu paktischer Tätigkeit in den Werkstätten der Firma Schuckert & Co. in Nürnberg
Am 7. August 1897 hat Föttinger nach vier Semestern das Zeugnis über die abgelegte Vorprüfung mit der Note I (sehr gut) erhalten.
Stolz telegrafiert Hermann am 4.8. und 9.8.1879 seinem Vater von der bestandenen Vorprüfung
Das Studium beendet Föttinger mit dem Absolutorium als Elektro-Ingenieur am 18. August 1899 nach acht Semestern ebenfalls mit der Note I (sehr gut).
Erst am 11. November 1903 (vier Jahre nach dem Studienabschluss) erteilt die Königlich Bayerische Technische Hochschule zu München Hermann Föttinger den Grad eines Diplom-Ingenieurs (Urkunde)
Am 1. November 1899 begann Föttinger seine berufliche Tätigkeit beim "Stettiner Vulcan", aber mit der Promotion schloss Föttinger seine akademische Ausbildung am 12. Januar 1904 ab.
Das Promotionsthema lautete:
Effektive Maschinenleistung und effektives Drehmoment, und deren
experimentelle Bestimmung
Den Vorsitz der Prüfungskommission führte Prof. Dr. Ernst Voit
Berichter waren: Prof. Moritz Schröter und Prof. Dr. August Föppl
Das Prädikat lautete: Mit Auszeichnung bestanden
al - 26.9.2010